Arthrose 

Was ist Arthrose?

Der menschliche Körper hat eine Vielzahl verschiedener Gelenke. Jedes Gelenk besteht aus zwei Gelenkpartnern, welche mit einer Knorpelschicht überzogen sind. Die Gelenkkapsel, welche von einer Gelenkinnenhaut überzogen ist, grenzt das Gelenk nach außen ab. Die Gelenkinnenhaut produziert die Gelenkschmiere, welche für die Knorpelernährung zuständig ist. Sowohl der glatte Knorpelüberzug als auch die Gelenkschmiere vermindern die Reibung im Gelenk bei Bewegung. Ein intakter Knorpel sorgt für eine hervorragende Dämpfung bei jeder Bewegung, so dass z.B. auch das Gehen auf hartem Untergrund gut möglich ist

So wie jede Maschine, jedes Auto so ist auch jedes Gelenk einem Alterungsprozeß, einer gewissen Abnutzung unterworfen. Mit steigendem Lebensalter nimmt die Wasserbindungsfähigkeit des Knorpels und damit seine Elastizität ab. Er wird dünner und spröde, seine Dämpfungseigenschaften werden schlechter. Außerdem verändert sich auch die Qualität der Gelenkschmiere. Auch diese wird schlechter. Die Geschwindigkeit dieses Verlaufes ist individuell sehr verschieden. Dies hängt z.B. von genetischer Veranlagung, Körpergewicht, früheren Verletzungen oder auch von der Art des Sporttreibens ab. Sportarten, welche ein schnelles Bremsen, Verdrehen der Gelenke provozieren sind viel stärker abnutzungsfördernd als Sportarten wie Radfahren, Walking. 

Symtome

Wie äußert sich eine Arthrose?

Zunächst bemerkt der Patient einen Schmerz im betroffenen Gelenk, welcher zunächst nur unter Belastung auftritt. Später treten Schwellungen auf, der Schmerz verstärkt sich, er tritt zunehmend dann auch in Ruhe auf. Infolge der Beschwerden wird das betroffenen Gelenk geschont, weniger bewegt, es kommt zum Einsteifen des Gelenkes und infolge verminderter Belastung zu einer Abnahme der Muskulatur. Dies wiederum führt zu einer Instabilität im Gelenk, was wiederum eine Zunahme von Scherkräften zur Folge hat, die ihrerseits das Fortschreiten der Arthrose fördern.

Wie wird eine Arthrose diagnostiziert?

Am Anfang der Diagnostik steht die gründliche Erhebung der Krankengeschichte. Dem schließt sich eine sorgfältige körperliche Untersuchung an. Mit Hilfe des Röntgenbildes des betroffenen Gelenkes kann das Ausmaß der Arthrose exakt bestimmt werden. Alle 3 Schritte gemeinsam liefern die Grundlage für eine auf den individuellen Einzelfall abgestimmte Therapie. 

Therapie

Normalerweise kommen Knorpelschäden eher bei älteren Menschen vor im Rahmen eines physiologischen Alterungsprozesses. Während beim älteren Menschen es sich eher um eine gleichmäßige Knorpelabnutzung, meist beginnend in einem Kniegelenksabschnitt, handelt, kommt es bei jungen Menschen vor allem durch Unfälle zu umschriebenen tiefgehenden Knorpeldefekten. Deshalb sind sehr differenzierte Behandlungskonzepte erforderlich. Welches letztendlich das für den Patienten das Richtige sein wird, ist abhängig von der Größe und Lokalisation der Knorpelschäden, aber auch vom Alter des Patienten, da bei jungen Patienten das Regenerationspotential des Knorpels noch relativ hoch ist. Die einzelnen Behandlungskonzepte werden deshalb sehr individuell auf den betroffenen Patienten abgestimmt. Dazu stehen uns zahlreiche Methoden zur Verfügung:

1. nicht operative Therapie:

  • physikalische Maßnahmen wie Krankengymnastik mit dem Physiotherapeuten, Anleitung zur Selbsthilfe mittels Digitaler Gesundheitsanwendungen (welche zum Teil auch verordnet werden können), Elektrotherapie wie z.B. pulsierende Magnetfeldtherapie
  • Ausführliche Beratung im Hinblick auf geeignete Sportarten und Lebensweise. (z.B. Ernährungsgewohnheiten, Gewichtsreduktion)
  • Versorgung des Patienten mit entsprechenden Einlagen bzw. Schuhzurichtungen, um das Gelenk entsprechend zu entlasten und den Körper auf eine optimales Fundament zu stellen
  • Injektionen von Hyaluronsäure in das betroffene Gelenk (als Ersatz bzw. Ergänzung der bei Arthrose veränderten Gelenkschmiere). Damit kann das reibungsarme Gleiten der Gelenkpartner wieder hergestellt werden. Schmerzen werden reduziert.
  • Einnahme von Chondroitinsulfat und Glucosaminoglukanen als Knorpelbildner und Wasserspeicher (beide Substanzen sind Bestandteile eines gesunden Knorpels und nehmen im Rahmen einer Arthrose in ihrer Masse ab). 
  • entzündungshemmende Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel,
    z. B. Curcuma, Ibuprofen, Diclofenac, Coxibe

Oft gelingt es mit diesen Möglichkeiten, dem Patienten lange Zeit eine gute Lebensqualität zu sichern, den Verlauf der Arthrose zu verlangsamen. Entscheidend für eine erfolgreiche konservative Behandlung ist jedoch ein frühzeitiger Beginn und konsequente Umsetzung des individuellen Therapiekonzeptes unter ärztlicher Kontrolle. Bei fortgeschrittener Arthrose kommen operative Methoden zum Einsatz.

2. operative Therapie

  • Die Arthroskopie als minimal invasives Verfahren bei Arthrose der großen Gelenke (z.B. Knorpelglättung und Gelenkspülung, Knorpelzelltransplantation, Mosaikplastik, Abrasionsarthroplastik
  • Offene Gelenkoperationen
    z.B.Entfernung entzündeter Gelenkinnenhäute
  • Implantation von
    künstlichen Gelenken