Extrakorporale fokussierte Stoßwellentherapie (ESWT)
Die extrakorporale fokussierte Stosswellentherapie wurde in den 80er Jahren zunächst entwickelt für die Behandlung von Gallen- und Nierensteinen. Im Laufe der Jahre fand man heraus, dass diese Behandlungsform auch bei zahlreichen orthopädischen Leiden eine sehr gute Therapiemethode darstellt. Inzwischen ist sie auch von der amerikanischen Gesundheitsbehörde (FDA), welche bekanntermaßen sehr strenge Maßstäbe für die Anerkennung einer Heilmethode anlegt, für bestimmte Indikationen zugelassen.
Stosswellen sind eine besondere Form von Schallwellen, welche hier hochfrequent und in gebündelter Form angewendet werden. Diese Energie wird in den Körper an die entzündeten, schmerzenden Stellen eingebracht und führt an den behandelten Arealen zur Steigerung des Stoffwechsels. Damit können entzündungsfördernde Blutbestandteile bzw. Eiweiße schneller abtransportiert, der Selbstheilungsmechanismus des Organismus aktiviert werden. Hinzu kommt eine Blockade der schmerzleitenden Nervenfasern. Der Schmerz wird nicht mehr zum Hirn bzw. Rückenmark weitergeleitet und die das schmerzende Areal umgebende Muskulatur kann entspannen. So gelingt ein Durchbrechen des Kreislaufes Schmerz - Muskelverspannung - zunehmender Schmerz.
In der Orthopädie findet die fokussierte Stosswelle Anwendung bei der Behandlung des Tennisellenbogens, Kalkschulter, Fersensporn bzw. Sehnenplattenansatzbeschwerden an der Ferse, Kniescheibenspitzenschmerz, Falschgelenkbildung (Pseudarthrose), sowie Entzündungen an Sehnenansätzen. Man kann in vielen Fällen bei den genannten Indikationen Operationen vermeiden. Mittlerweile weiß man auch, dass Stoßwellentherapie auch bei viele muskulären Problemen, Arthrosebeschwerden und Wundheilungsstörungen sehr hilfreich sein kann.
Sie ist risikolos in den Händen des erfahrenen Anwenders und kann Arbeitsunfähigkeitszeiten vermeiden helfen. Ob diese Methode in Ihrem speziellen Fall für Sie geeignet ist und wann sie angewendet wird, bespricht mit Ihnen Ihre Ärztin nach Erhebung der Krankengeschichte und nach gründlicher Untersuchung. Entscheidend ist hier auch, welche Therapieformen bereits vorher mit welchem Erfolg angewendet wurden.
Im Rahmen der Zulassungsverfahren der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA sind Wirksamkeitsraten von 75- 90 Prozent in placebokontrollierten Studien bei Kalkschultern, Tennisarm und Fersenspornbeschwerden nachgewiesen worden.
Die Stosswellentherapie wird grundsätzlich ohne Anästhesie durchgeführt, da nur so die Patientenmitarbeit bei der Rückmeldung von lokalen körperlichen Reaktionen möglich ist. Und diese Mitarbeit des Patienten ist für den Erfolg der Behandlung unbedingt notwendig. Begonnen wird immer mit niedrigen Intensitäten, die dann je nach Verträglichkeit und Notwendigkeit erhöht werden können. Es tritt im Verlaufe der Behandlungszeit eine gewisse Gewöhnung ein, so daß eine Intensitätserhöhung ohne Probleme vertragen wird.